Seine Kunst kann man nicht erklären, man muss sie fühlen.
Skulpturen, Gemälde, Plastiken und Reliefs sind das Sprachrohr Karpes Seele und verleihen tiefen Emotionen Gestalt – farbenfroh, phantasievoll, grenzenlos und unwillkürlich.
Inspiration holt er sich aus seinem eigenen Leben.
Karpe verarbeitete in seiner Kunst, was er gesehen, erlebt und wahrgenommen hat.
Beim Malen beherrscht alleine der Augenblick das Bild.
Die zufällig entstehenden Objekte des Moments setzen Gedanken in Bewegung – unbestimmte, bestimmte Bilder finden sich zusammen und bilden ein Ganzes.
Andreé Karpe betrachtet nicht einfach Wolken, er spinnt aus dem Meer von Wassertröpfen phantasievolle Wolkenbilder mit ganz individuellen Geschichten.
Aus der Farbe entstehen von Schatten durchbrochene Dämonen, Pflanzen, Gesichter, Tiere, Wasserspiele und Spiegelungen.
Die Emotionen seiner Bilder durchleben abwechselnd ruhige und chaotische Momente und thematisieren ein verschwommenes Zeitgefühl beim unmerklichen Dahingleiten von Gefühlen vergangener Freude und Trauer.
Die Liebe zur Bildersprache entdeckt Karpe schon als Kind.
Ermutigt vom schlafsuchenden Vater, entwarf er bereits als vierjähriger Frühaufsteher phantasiereiche Gebilde aus tuschebeklecksten Faltblättern.
Mit Wasserfarbengeflechten beginnt er schließlich, seine Phantasien auf das Papier zu bannen. Im Alter von zwölf Jahren entdeckt Karpe das Schnitzen für sich.
Seiner Leidenschaft der Holzverarbeitung geht er bis vor ein paar Jahren sogar berufstätig als Möbeltischler nach. Heute ist Andreé Karpe als gut gelaunter Parkplatzwächter am Domplatz in Erfurts Zentrum bekannt.
Die Verwandlung vom Wächter zum Künstler ist Minutensache.
Kein Wunder, denn Karpes Kreativschmiede ist direkt neben dem Parkplatz, beim kleinen Café. Hier findet er die Ruhe, die seine Phantasie befreit.
„Es ist wie im Frühling, wenn die Natur erwacht. Neue Knospen sind bereits vorhanden. Neue Knospen auf neuem Papier. Bäume wiegen sich im Wind, halten Gedankenblätter fest.
Immerfort pulsiert das Leben im Inneren.“ (Andreé Karpe, 2013).